Samstag, 8. Juni 2019

Der Mensch

"Roland, du bist durch die Welt gereist. Was muss man tun, um Menschen mit der frohen Botschaft 
zu erreichen?" Ich kann nicht mehr zählen wie oft mir in den letzten Monaten diese Frage gestellt 
wurde.
Die Antwort ist ganz einfach. Begegne dem anderen als Mensch. Schenke ihm Achtung und Respekt.
Gib ihm das Gefühl, du interessierst dich für ihn.
Jesus hat immer den Menschen gesehen. Ich glaube, Jesus interessiert es wenig wie christlich
eine Gemeinschaft, ein Land ist, sondern wie menschlich wir miteinander umgehen.
Weil Gott zu Weihnachten Mensch geworden ist, dürfen wir menschlich bleiben.


Zwischenmenschen


Ich sitze in der Frauenkirche in Nürnberg und schaue auf dem Altar und die bunten Fenster. Nichts ahnend schau ich plötzlich in die Weite. Eine bunte Wiese und ein blauen Himmel. Eine unendliche Weite. Es bläst ein leiser Wind, der mir Antworten gibt auf Fragen, die ich in letzter Zeit hatte.
Ich hatte mich gefragt. Warum mögen mich die Menschen? Warum weinen Frauen (in letzter Zeit auch Männer), wenn ich gehe. Warum bin ich mehr als nur ein Freund und doch kein Partner?
Der Wind erklärte mir. Du warst schon immer ein Brückenbauer. Damals hast du Brücken zwischen Menschen mit und ohne Behinderung gebaut. Heute hat sich dein Horizont erweitert. Die Menschen brauchen heute eine Person, die mehr ist als nur ein Freund. Diese Aufgabe bekommt nicht jeder. Mit einem Partner und ohne deine Behinderung kannst du diesen Auftrag nicht erfüllen. Die Weite schließt sich wieder und ich sitze immer noch in der Kirche.